Haustelegraphen [3]

[282] Haustelegraphen . I. Gewöhnliche Haustelegraphen.

A. Apparate.

a) Kontaktvorrichtungen. Durch gefällige Form und zweckmäßige Einrichtung zeichnen sich die Unterputz-Druckknöpfe mit Glasplatte aus, die von der Firma E. Zwietusch & Co. in Charlottenburg hergestellt werden. Sie sind zu jeder Wohnungseinrichtung passend, da sie die Tapete durchscheinen lassen; die Glasplatten bestehen aus einem weißen Kristallglas und sind gut geschliffen. Die Verwendung von Holzdübeln unter Putz zur Anbringung der Kontaktvorrichtungen hat noch den Vorteil, daß bei Reparaturen an den Leitungen eine Beschädigung der Tapete vermieden wird. Fig. 1 stellt einen runden Glasdruckknopf mit Holzdübel für eine Kontaktvorrichtung, einen Steckanschluß und einen Haken zum Anhängen eines Zimmertelephons dar; Fig. 2 ist ein viereckiger Glasdruckknopf für drei Kontaktvorrichtungen.

b) Wecker. Für Signale in geräuschvollen Betrieben, Schulen, Feuerwehrgebäuden u.s.w. sind besondere »Lautschläger« konstruiert worden, die bei geringem Stromverbrauch eine sehr kräftige Lautwirkung haben. Bei dem Lautschläger der Firma Mix & Genest in Schöneberg ist der Anker des Weckers nicht mehr an einer Blattsender schwingend befestigt, sondern mittels zweier

Bohrlöcher auf zwei Bolzen gehängt, die an den Magnetpolen angebracht sind. Durch die an der Ankerverlängerung angreifende Spiralsender, die genau einzustellen ist, wird der Anker in seine Ruhelage gebracht und durch ihn der Unterbrechungskontakt geschlossen. Bei Stromschluß wird der Anker angezogen, und der Wecker wirkt in bekannter Weise als Selbstunterbrecher. Aehnliche Konstruktion hat der »Lautschläger« von Zwietusch & Co. in Charlottenburg (Fig. 3), bei dem der Anker direkt auf dem Rande der beiden mit großen Spulen versehenen Magnetkernen aufliegt. Die regulierbare Abreißsender gibt auch ihm einen größeren Ankerhub als bei einem gewöhnlichen Läutewerk mit Blattsender.

c) Elektrische Signalhupen kommen als Ersatz für Wecker zur Verwendung, geben Signale von gleichmäßiger Tonstärke und werden infolge ihrer durchdringenden Tonfülle auch in geräuschvollen [282] Betrieben leichter gehört als Glockensignale. Bei der von der Aktiengesellschaft Mix & Genest in Schöneberg konstruierten Hupe ist auf einer Grundplatte (Fig. 4) ein Elektromagnet 1 befestigt, dessen Anker 2 mit dem als Hebel verlängerten Teil gegen die Kontaktsender 4 drückt, deren Spannung durch die Schrauben 5 und 6 reguliert wird. Die Schrauben sind in einem Lagerbock befestigt und werden durch Muttern 7 festgelegt. Unterhalb des Lagerbocks ist ein weiteres Lager 8 angeordnet, welches der Kontaktsender als Auflage dient. Die unter dem Gestell befindliche Membran steht durch einen in der Zeichnung nicht sichtbaren Stift mit dem Ankerhebel in Verbindung. Die Stromzuführung erfolgt über die Buchse 10, die Spulen, den Kontakt, Körper und die Anschlußklemmen 3 und 11. Vor der Membran ist ein Trichter angeordnet, von dessen Länge die Höhe des Tons abhängig ist. Fig. 5 gibt eine Ausführung dieser Hupe in einem Blechgehäuse, welche in drei Größen hergestellt wird. Fig. 6 stellt eine von der Firma Siemens & Halske, A.-G. in Siemensstadt bei Berlin, ausgeführte wasser- und gasdichte elektrische Hupe dar, die sich für die Anbringung im Freien, chemischen Fabriken, Grubenbetrieben u.s.w. besonders eignet.

d) Elektrische Motorsirenen. Sie kommen zur Anwendung, wenn es sich darum handelt, besonders durchdringende, weit hörbare Signale zur Alarmierung von Ortschaften zu geben oder einer größeren Anzahl von Personen im Eisenbahn-, Fabrik- oder Hüttenbetriebe mitzuteilen, wo andere starke Geräusche übertönt werden müssen. Die Einrichtung entspricht im wesentlichen den Dampfsirenen, nur daß hier als Triebkraft ein Motor für Gleichstrom, Wechselstrom oder Drehstrom Verwendung findet. Fig. 7 stellt die große Motorsirene der A.-G. Siemens & Halske dar, die mit einer widerstandsfähigen Wetterschutzkappe geliefert wird.

e) Fallscheibenapparate (Tableaus). 1. Kippklappentableaus mit elektrischer Abstellung. Bei den bisher gebräuchlichen Stromwechseltableaus (vgl. Bd. 4, S. 797) wird ein die Fallscheibe tragender Dauermagnet durch zwei seinen Polen gegenüberstehende Elektromagnetspulen abgestoßen. Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß bei zu starkem Strom und durch die häufige gegenseitige Einwirkung eines elektromagnetischen Poles auf den gleichnamigen Pol des Dauermagneten der Magnetismus des letzteren geschwächt wird, wodurch die Klappen in kurzer Zeit unempfindlich werden. Bei dem Kippklappentableau fällt dieser Uebelstand weg. Die Kippklappe enthält keinen Dauermagnet. Der die Fallscheibe tragende Anker besteht aus weichem Eisen und wird von der rechten oder linken Magnetspule angezogen, je nachdem die Klappe sich in der Anzeige- oder Ruhestellung befindet. Bei der Ausführung der A.-G. Mix & Genest in Schöneberg besteht die Kippklappe aus einem Spulenpaar, über welchem ein um einen Drehpunkt schwingender Anker gelagert ist. Die Fallscheibe ist auf der gleichen Achse pendelnd aufgehängt und besitzt zwei Arme, von denen der eine den an einem Magnetpol liegenden Arm des Kippankers berührt. Wird der zweite Arm des Kippankers von den anderen Magneten angezogen, so kippt der Anker in die zweite Stellung und wirst dabei die Fallscheibe aus ihrer Ruhelage; sie kippt vollständig über und nimmt nun die entgegengesetzte Stellung ein. Da der Arm der Fallscheibe aus Eisen besteht, so wird er durch den Magneten festgehalten, wodurch ein Zurückprallen der Fallscheibe verhütet wird. Der Strombedarf des mit großer Sicherheit arbeitenden Tableaus ist nur gering.

2. Relaisklappen finden in größeren Haustelegraphenanlagen Verwendung, um einen neuen Stromkreis zu schließen und in ihm ein vorübergehendes oder dauerndes Zeichen zu erzeugen. Bei den Tableaus mit mechanischer Abstellung wird der neue Stromschluß durch die mit einem Kontaktplättchen versehene Fallscheibe selbst erzeugt; der Strom bleibt so lange geschlossen, bis die Fallscheibe wieder gehoben wird. Bei den Tableaus mit elektrischer Abstellung wird der neue Stromkreis durch den Anker geschlossen. Dem am Anker befestigten Kontaktplättchen steht eine Kontaktschraube gegenüber, die in einem isoliert auf der Grundplatte der Klappe befestigten Messingstück eingelassen ist.

B. Stromquellen.

a) Lagerelemente (Fig. 8) sind eine Abart von Trockenelementen, die sich in der Haustelegraphie mehr und mehr einbürgert. Sie enthalten[283] einen ähnlichen Füllstoff wie die Trockenelemente, jedoch ohne Zusatz von Wasser. Kurz vor der Inbetriebnahme wird in ein solches Element durch eine Oeffnung im Deckel Wasser gegossen. Die Oeffnung wird durch eine Hartgummiverschraubung oder einen Stöpsel aus Kork verschlossen. Nach etwa 2 Stunden ist das Element gebrauchsfertig; es besitzt dieselben Eigenschaften wie ein gutes Trockenelement. Hat das Element infolge Verdunsten des Wassers im Laufe der Zeit an Wirksamkeit verloren, so kann es durch Nachfüllen von leichter Salmiaklösung wieder betriebsfähig gemacht werden. Es vereinigt somit in sich die Vorzüge der Trockenelemente und der nassen Elemente.

b) Mammutelemente. Unter dieser Bezeichnung werden Elemente in den Handel gebracht, die besonders große Abmessungen haben, also geringen inneren Widerstand besitzen und als Ersatz für mehrere kleine parallel geschaltete Elemente dienen, um in Anlagen mit geringem äußeren Widerstande, wie z.B. in Lautsprechanlagen, die erforderliche Stromstärke zu liefern. Das Mammutelement der A.-G; Mix & Genest in Schöneberg bei Berlin enthält in einem 28 cm hohen Glase vier Braunsteinbeutel mit flachen Kohlenelektroden und zwei gebogenen Zinkplatten, welche die Braunsteinbeutel umgeben. Die Kohlenplatten werden auf dem mit Gummi abgedichteten Deckel des Elements ebenso wie die beiden Zinkelektroden parallel geschaltet. Die Füllung des Elements besteht aus Salmiaklösung.

c) Benutzung von Starkstrom. Ist Starkstrom verfügbar, so kann die Betriebskraft für die Haustelegraphen von ihm unter Verschaltung von Widerständen, z.B. Glühlampen, abgezweigt oder auch durch Transformatoren abgenommen werden.

C. Herstellung der Leitungen.

Neben dem Bergmann-Rohr und ähnlichen von den Firmen Gebr. Adi, Beermann, der A.E.-G. u.a. hergestellten Isolierrohren aus mit Isoliermasse getränktem Papier kommen zur Führung von Haustelegraphenleitungen in Wohnräumen neuerdings vielfach Stahlpanzerrohr, Peschelrohr und Rohrdraht (System Kuhlo) zur Verwendung. Stahlpanzerrohr und Peschelrohr werden in Baulängen von etwa 3 m hergestellt. Die in die Rohre einzuziehenden Leitungen müssen besonders gute Isolierung besitzen; es sind daher hierzu nur Gummiaderleitungen zulässig. Die Verbindung der einzelnen Rohre miteinander erfolgt durch Muffen aus Messing oder Eisenblech. Die Peschelrohre sind der Länge nach aufgeschlitzt und dadurch federnd; infolgedessen kann die in den Rohren sich etwa bildende Feuchtigkeit nach außen abfließen oder durch das Mauerwerk aufgesaugt werden. Bei den Peschelrohren kann das Metallrohr erforderlichenfalls unter Zuhilfenahme eines miteingezogenen blanken Drahtes als geerdete Rückleitung dienen. Rohr- und Falzdrähte, System Kuhlo, sind Gummiaderdrähte mit eng anliegender nahtloser Rohrhütte aus Messingblech oder verbleitem Stahlblech (Rohrdrähte) oder mit umfalztem Mantel (Falzdrähte). Sie werden mit Schellen direkt auf den Wänden in trockenen Räumen verlegt.

II. Haustelephonanlagen.

A. Apparate und Schaltungen.

a) Lautfernsprecher. Das lautsprechende Telephon ist dazu bestimmt, in geräuschvollen Betrieben eine bessere Verständigung zu ermöglichen oder aber als Ersatz für das Sprachrohr da zu dienen, wo von einer Stelle aus gleichzeitig mehrere Personen benachrichtigt werden sollen. Für den ersteren Zweck werden die mit besonders kräftigen Magnetmagazinen ausgestatteten Fernhörer auf den Hörmuscheln mit Gummiringen versehen und für letzteren Zweck mit großen Schalltrichtern ausgerüstet. Die Horchringe schließen das Ohr vollkommen ab. Die Telephonmembranen sind bei den Lautsprechern größer und stärker als bei den gewöhnlichen Telephonen. Fig. 9 stellt eine Lautsprechstation mit seitlichen Fernhörern und Horchringen, Fig. 10 eine solche mit Schalltrichter dar, wie sie von der A.-G. Siemens & Halske in Siemensstadt bei Berlin hergestellt werden. Beide Stationen sind wasser- und gasdicht. Bei der Station mit seitlichen Hörrohren werden die Fernhörer an drehbaren Armen angebracht. Diese Arme werden beim Sprechen nach vorn hochgeklappt und die Fernhörer werden gegen die Ohren gedrückt. Beim Hochrichten der Arme wird der Sprechstromkreis selbsttätig geschlossen. Sämtliche größere Telephonapparatefabriken Seilen solche Apparate her.

b) Mikrophone für laute Uebertragung besitzen größere Abmessungen als die normalen Kapfeimikrophone und können mit einer Stromstärke bis 0,8 Ampere dauernd belastet werden.[284] Sind für den Betriebsstrom Akkumulatorenbatterien nicht verfügbar, so können zur Erzeugung desselben auch große Trockenelemente oder Mammutelemente benutzt werden. Die Spannung der Batterie ist auf 6–12 Volt, entsprechend der Entfernung und der gewünschten Lautstärke, zu bemessen.

c) Lauschmikrophone sind so empfindlich konstruiert, daß sie in einer Entfernung von 2 bis 3 m von der Mikrophonmembran mit normaler Lautstärke gesprochene Worte deutlich übertragen. Es ist zu beachten, daß die Mikrophone erschütterungsfrei aufgehängt werden. Zum Betriebe sind je nach der Länge der Leitung drei oder mehr nasse oder Trockenelemente mittlerer Größe erforderlich. Werden mehrere Lauschmikrophone hintereinander geschaltet, so ist für jedes weitere Mikrophon die Batteriespannung um 6 Volt zu erhöhen.

d) Das Diktiertelephon. Unter dieser Bezeichnung vertreibt die Firma A.-G. Mix & Genest in Schöneberg bei Berlin eine Einrichtung, die die glatte Uebermittlung eines Diktates von einem Zimmer in ein beliebiges anderes ermöglicht. Die Einrichtung ist eine Kombination von einem Lautsprecher und einem Lauschmikrophon, der erforderlichenfalls noch ein gewöhnliches Telephon beigegeben wird (Fig. 11). Je nach Bedarf wird die Zentralstelle mit einem Lautfernsprecher – von der Firma Stentortelephon genannt – und einem Lauschmikrophon ausgerüstet, während die Seitenstationen ein gewöhnliches Telephon und ein Mikrophon für laute Uebertragung – Stentormikrophon – besitzen, oder die Zentralstelle erhält ein gewöhnliches Telephon und ein Stentormikrophon, die Seitenstationen dagegen Stentortelephone und Lauschmikrophone.

B. Linienwähler und Klappenschränke.

a) Druckknopflinienwähler. An Stelle der Linienwähler mit Stöpselumschaltern (Bd. 4, S. 801) haben sich neuerdings die Linienwähler mit automatischen Druckknöpfen eingebürgert. Durch Niederdrücken eines Knopfes wird die gewünschte Verbindung selbsttätig hergestellt und gleichzeitig das Anrufzeichen gegeben. Die Trennung der Verbindung und das Zurückschnellen des Druckknopfes in die Ruhelage erfolgt selbsttätig durch Auflegen oder Anhängen des Sprechapparates. Jede Sprechstelle der Anlage muß zu diesem Zwecke mit jeder anderen Sprechstelle durch eine Leitung verbunden sein. Die Einrichtung eignet sich also mit Rücksicht auf den Aufwand von Leitungsmaterial nur für Anlagen mit einer kleinen Anzahl von Sprechstellen, die nicht sehr weit voneinander entfernt liegen. Fig. 12 stellt einen automatischen Druckknopflinienwähler der Firma E. Zwietusch & Co. in Charlottenburg für 20 Leitungen dar. Das Druckknopflinienwählersystem eignet sich nicht nur für reine Privatfernsprechleitungen, sondern es kann auch für einige oder sämtliche angeschlossene Stellen zum Verkehr mit dem öffentlichen Fernsprechamte eingerichtet werden. Für diesen Fall werden die einzelnen Apparate mit einer Rückfrageeinrichtung ausgestattet, die es dem über das Amt Sprechenden ermöglicht, das Amtsgespräch zu unterbrechen und mit anderen Stellen des Privatnetzes zu verkehren, ohne daß die bestehende Amtsverbindung getrennt werden muß.

b) Automatische Linienwähler. Von der A.-G. Siemens & Halske sind vereinfachte Formen der in Bd. 8, S. 501 ff., beschriebenen Selbstanschlußapparate für den Haustelegraphenbetrieb hergestellt worden. Die Wählerscheibe der Apparate (Fig. 13), von der Firma »Kleinautomaten« bezeichnet, erhält zu diesem Zwecke nicht 10, sondern 25 Oeffnungen, so daß 25 Sprechstellen angeschlossen werden können, und eine einzige Drehung der Scheibe genügt, um sich mit der gewünschten Sprechstelle zu verbinden.

C. Verbindung von privaten Hausfernsprechstellen mit den Fernsprechnebenanschlüssen der Reichstelephonie.

Die Vorschrift der Reichspostverwaltung verlangt, daß nur solche Umschalter verwendet werden, die eine mißbräuchliche Verbindung der Privatanschlüsse mit dem Fernsprechamte der Reichspost ausschließen. Die Firma Siemens & Halske, A.-G., hat einen neuen Umschalter eingeführt,[285] bei dem in einfacher Weise ohne Verwendung besonderer Druckknöpfe oder besonders geformter Klinken und Stöpsel die bei Mißbrauch geforderte selbsttätige Amtsabtrennung nicht mehr wie bisher auf mechanischem, sondern auf elektrischem Wege erfolgt. Die Einrichtung heißt Oklisystem (offenes Klinkensystem).

Das Oklisystem von Siemens & Halske, A.-G. Jede Amtsleitung erhält ein besonderes Trennrelais TR (Fig. 14), das bei versuchter Herstellung einer unerlaubten Verbindung zwischen Haussprechstelle und Amtsleitung anspricht und diese selbsttätig abschaltet. Zu diesem Zwecke erhalten sämtliche Klinken außer den Sendern a und b noch eine dritte Sender c, die bei der Amtsleitungsklinke AKl über die Wickelung des Trennrelais TR am – -Pol der Batterie B, bei der Haussprechstellenklinke HKl am + -Pol der Batterie B liegt und bei der Nebenstellenklinke NKl frei ist. Die für alle Verbindungen gemeinsamen Stöpsel sind dreiteilig und durch dreiadrige Schnüre verbunden. Bei Vermittlung zwischen Amtsleitung und Nebenstellen, sowie Nebenstellen und Hausstellen, ferner bei Verbindung von Hausstellen untereinander bleibt das Trennrelais unbeeinflußt; es tritt erst in Tätigkeit, wenn eine Verbindung zwischen einer Hausstelle und einer Amtsleitung versucht wird. Es wird dann das Trennrelais über die c-Sendern der Klinken AKl und HKl durch die dritte Ader der Verbindungsschnur eingeschaltet. Das Trennrelais spricht an, öffnet die Kontakte K1 und K2 des Trennschalters und trennt damit die Amtsleitung von der Haussprechstelle.

III. Pherophon- oder Mikrotelephonanlagen.

a) Mirakel. Ein neuer Mikrotelephonapparat der Aktiengesellschaft Mix & Genest in Berlin, bei dem Mikrophon und Telephon wie bei den in Schweden und Frankreich gebräuchlichen Apparaten in einer gemeinschaftlichen Dose untergebracht sind (s. Fig. 15). Der Mikrophontrichter fehlt vollständig, trotzdem übertreffen Lautübertragung und Sprechverständigung die der älteren Typen. Der Apparat hat die Größe einer Taschenuhr; seine Verbindung mit einer Hausklingelanlage erfolgt in einfacher Weise derart, daß die eine zum Wecker führende Leitung von der Weckerklemme abgenommen und an die eine Klemme der Rosette des Mirakels gelegt wird, während die andere Rosettenklemme mit der freigemachten Weckerklemme zu verbinden ist. Fig. 16 zeigt das Mirakel in Verbindung mit einem Druckknopf mit Aufhänger und Einschaltestöpsel.

b) Mikrotelephone ohne Schalltrichter. Die offenen Sprechtrichter der Mikrophone werden jetzt aus gesundheitlichen Rücksichten allgemein durch geschlossene Kappen ersetzt, die nur an einzelnen Stellen Oeffnungen besitzen, um die Schallwellen hindurchzulassen. Zwei recht praktische Ausführungen werden von der A.-G. Mix & Genest in Schöneberg bei Berlin in den Verkehr gebracht. Die eine Form (Fig. 17) hat als Schallfänger eine Kugelkalotte, die zur Hälfte mit Löchern versehen ist. Die halbkugelförmige Anordnung hat sich infolge der im Innern stattfindenden Reflexwirkung der Schallwellen für die Uebertragung der Sprache als am günstigsten erwiesen. Bei der anderen Ausführung (Fig. 18) besitzt die Kugelkalotte an Stelle der Durchlöcherung zwei etwa 1 mm breite Schlitze am Rande der Kalotte. Beide Ausführungen haben den Vorzug, daß die blanke Oberfläche jederzeit gereinigt werden kann und die Mikrophonmembran gegen mechanische Beschädigung geschützt ist.

Otto Fentsch.

Fig. 1.
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Fig. 2.
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Fig. 3.
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Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6., Fig. 7.
Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6., Fig. 7.
Fig. 8.
Fig. 8.
Fig. 9.
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Fig. 10.
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Fig. 11.
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Fig. 12.
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Fig. 13.
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Fig. 14.
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Fig. 15., Fig. 16.
Fig. 15., Fig. 16.
Fig. 17., Fig. 18.
Fig. 17., Fig. 18.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 282-286.
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